Bis 1.000 Euro extra zum Bürgergeld - Neue Details zu Anschubfinanzierung

Ab dem neuen Jahr 2025 sollte eine 1.000 Euro Prämie als Anschubfinanzierung für BezieherInnen von Bürgergeld eingeführt werden. Derzeit liegen die Pläne auf Eis. Wie es nun weitergehen soll, findet man hier auf Finanz.de.

06.02.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
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Bildquelle: FInanz.de / Canva / Euro
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Langzeitarbeitslose könnten künftig von einer einmaligen Prämie in Höhe von 1.000 Euro profitieren, wenn sie erfolgreich den Sprung in den Arbeitsmarkt schaffen. Die Bundesregierung hat dieses Programm im Rahmen des Bürgergeld-Bonus-Programms geplant, um den Wiedereinstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu fördern. Voraussetzung:

Die Betroffenen müssen mindestens ein Jahr in einem Arbeitsverhältnis stehen und in den letzten sechs Monaten ohne Bürgergeld ausgekommen sein. Dieses Vorhaben wurde im Zuge der Änderungen im Bürgergeld-Regelwerk durch das Bundeskabinett am 02. Oktober beschlossen.

Neben härteren Sanktionen bei der Ablehnung von Arbeitsangeboten soll die Anschubfinanzierung eine gezielte Motivation schaffen, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren, wie etwa die Plattform buerger-geld.org berichtet.

Kritik aus verschiedenen politischen Lagern

Kaum wurde die Prämie angekündigt, hagelte es Kritik aus mehreren politischen Lagern:

  • CSU: Der Generalsekretär der Partei bezeichnete die 1.000-Euro-Prämie als "blanken Hohn" gegenüber Arbeitnehmern, die seit Jahren ununterbrochen arbeiten. Die Maßnahme gefährde aus Sicht der CSU den sozialen Frieden.
  • Grüne: Der Bundestagsabgeordnete Frank Bsirske hält die Prämie für unnötig, da die meisten Bürgergeld-Bezieher ohnehin eine reguläre Arbeit annehmen würden, sobald sie die Möglichkeit dazu erhalten.
  • FDP: Frank Schäffler kritisierte die Prämie angesichts der steigenden Ausgaben des Bundes und hinterfragte, ob die zusätzliche finanzielle Belastung gerechtfertigt sei.

Wann das Bürgergeld im Jahr 2025 ausgezahlt wird, findet man in den Bürgergeld-Auszahlungsterminen auf Finanz.de in einer Übersicht. Die Höhe kann mit dem Bürgergeld-Rechner für 2025 auf Finanz.de berechnet werden

Die Hintergründe der Prämie

Das Bundeswirtschaftsministerium rechtfertigte die Maßnahme als gezielte Unterstützung für Langzeitarbeitslose. Es gehe darum, den Übergang in existenzsichernde Beschäftigung zu erleichtern und Anreize zu schaffen, den Bürgergeld-Bezug zu verlassen. Die Prämie solle dabei ausschließlich für reguläre, nicht geförderte Arbeitsverhältnisse gelten.

Die Idee zur 1.000-Euro-Prämie stammt vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Wissenschaftliche Erkenntnisse hätten gezeigt, dass finanzielle Anreize den Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützen können. Das Konzept wurde von den drei Koalitionspartnern im Rahmen der Wachstumsinitiative begrüßt und konkretisiert.

Die Zielsetzung

Mit der Prämie verfolgt die Bundesregierung ein klares Ziel: Bürgergeld-Bezieher sollen ermutigt werden, sich langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Neben den finanziellen Vorteilen soll die Maßnahme auch psychologische Anreize schaffen, um die Barrieren beim Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt zu senken. Ob das Programm in seiner jetzigen Form tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Die politischen Debatten um die Sinnhaftigkeit und Finanzierung der Maßnahme deuten darauf hin, dass es vor der endgültigen Verabschiedung noch zu Anpassungen kommen könnte.

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News in Finanzen
aktualisiert: 06.02.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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