Erhöhungen & Neuerungen beim Kindergeld geplant - Diese Familien sollen profitieren

Die beiden Koalitionsparteien CDU und SPD sollen sich auf eine Kindergeld-Reform geeinigt haben. Diese soll höhere Beträge und automatische Auszahlungen bringen - aber nicht für alle. Details findet man hier auf Finanz.de.

14.04.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
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Bildquelle: Finanz.de (Montage) / Familie
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Mit dem neuen Koalitionsvertrag von CDU und SPD rückt eine umfassende Reform des Kindergelds näher. Die bisher unter der Ampel diskutierte Kindergrundsicherung wird nicht weiterverfolgt.

Stattdessen setzen die künftigen Regierungspartner auf Anpassungen am bestehenden System, mit Fokus auf Effizienz, gezielterer Unterstützung und einer schrittweisen Angleichung an steuerliche Freibeträge. Das berichten mehrere Medien, darunter u.a. echo24.de.

Kindergeld soll steigen – Anpassung an Freibeträge geplant

Laut Koalitionsvertrag soll das Kindergeld künftig regelmäßig steigen – jeweils dann, wenn auch der steuerliche Kinderfreibetrag erhöht wird. Ziel ist es, die ungleiche finanzielle Wirkung zwischen Kindergeld und Freibetrag zu verringern. Aktuell profitieren vor allem Gutverdiener vom Kinderfreibetrag, während Familien mit niedrigerem Einkommen in erster Linie das Kindergeld erhalten. Die geplante Koppelung soll mehr Gerechtigkeit bei der Familienförderung schaffen.

Derzeit liegt das Kindergeld bei 255 Euro monatlich pro Kind. Für 2025 ist bereits eine Erhöhung auf 259 Euro beschlossen, unabhängig vom Koalitionsvertrag. Ob und in welchem Umfang weitere Erhöhungen folgen, hängt künftig direkt von der Anpassung des Kinderfreibetrags ab.

Automatische Auszahlung nach Geburt

Eine zentrale Neuerung ist die automatische Auszahlung des Kindergelds direkt nach der Geburt eines Kindes. Eltern sollen sich den Antrag in Zukunft sparen können. Die Auszahlung soll antragslos erfolgen, um Familien zu entlasten und Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Eine zentrale Plattform für Sozialleistungen wird aufgebaut, um Behördengänge und Papierformulare überflüssig zu machen.

Mehr Unterstützung für Alleinerziehende und Kinder in Armut

Die Koalitionspartner betonen zudem, dass Kinderarmut gezielt bekämpft werden soll. Der Teilhabebetrag im Bildungs- und Teilhabepaket wird von 15 auf 20 Euro erhöht. Zusätzlich wird die Einführung einer Kinderkarte geprüft, die kindergeldberechtigten Kindern finanzielle Vergünstigungen im Alltag ermöglichen soll.

Auch Alleinerziehende sollen stärker unterstützt werden. Konkrete Maßnahmen hierzu wurden im Vertrag noch nicht im Detail ausgeführt, jedoch ist klar, dass die soziale Lage dieser Gruppe stärker in den Fokus rückt.

Keine Erhöhung für Kinder im Ausland – Kürzungen angedeutet

Nicht alle Familien werden in gleichem Maße profitieren. Schon im Wahlkampf hatte die Union angekündigt, das Kindergeld für im EU-Ausland lebende Kinder an die dortigen Lebenshaltungskosten anpassen zu wollen. Damit wären Kürzungen in Ländern mit niedrigeren Kosten denkbar. Zwar findet sich im Koalitionsvertrag kein direkter Hinweis auf diese Maßnahme, wohl aber die Forderung, „Anreize zur Einwanderung in Sozialsysteme zu reduzieren“ und Missbrauch durch „im Ausland lebende Menschen“ zu unterbinden. Ein lückenloser Datenaustausch zwischen Sozial-, Finanz- und Sicherheitsbehörden soll dies künftig ermöglichen.

Die geplante Kindergeld-Reform bringt für viele Familien Entlastungen und mehr Transparenz, insbesondere durch die automatische Auszahlung und die angestrebte Gleichstellung mit dem Kinderfreibetrag. Familien mit mehreren Kindern könnten künftig von weiteren Erhöhungen profitieren, auch wenn dies im Vertrag nicht konkret genannt wird. Für Kinder, die im Ausland leben, könnte es hingegen künftig zu Kürzungen kommen. Die Reform verfolgt einen klaren Kurs: Zielgerichtete Unterstützung für Familien in Deutschland – gekoppelt mit einer stärkeren Kontrolle und Effizienz im System.

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aktualisiert: 14.04.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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