Trotz Rentenerhöhung: Millionen Rentner erhalten ab Juli weniger Geld

Ab Juli 2025 erfolgt in Deutschland erneut die Rentenerhöhung. Für Millionen Rentnerinnen und Rentner bringt eine weitere Änderung aber auch einen Verlust der Rente. Sie bekommen weniger Geld überwiesen. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

29.04.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
Teuerung
Bildquelle: Finanz.de (Montage) / Teuerung
Neues Gehalt berechnen!

Tipp: Mit der neuen Steuer-App holt man in wenigen Minuten durchschnittlich über 1.100 Euro vom Finanzamt zurück. Jetzt App herunterladen!

Im Sommer 2025 dürfen sich Millionen Rentnerinnen und Rentner auf eine Rentenerhöhung freuen: Zum 1. Juli steigen die gesetzlichen Renten um 3,74 Prozent. Grund dafür ist die positive Lohnentwicklung in Deutschland. „Voriges Jahr ist der Arbeitsmarkt trotz aller Krisen stabil geblieben, und es hat ordentliche Lohnabschlüsse gegeben“, betonte der damalige Sozialminister Hubertus Heil bereits im März 2025. „Die Rentnerinnen und Rentner haben sich das verdient.

Doch neben der Erhöhung kommen auch neue Belastungen auf die Ruheständler zu. Ab Juli wird ein höherer Beitragssatz zur Pflegeversicherung von den Renten einbehalten – mit unmittelbaren Konsequenzen für die tatsächliche Auszahlung. Das berichten mehrere Medien, wie etwa der Münchner Merkur.

Erhöhter Pflegeversicherungsbeitrag belastet Rentenbezieher

Die Beitragserhöhung zur Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte war im November 2024 von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt worden, kurz nach dem Ende der Ampel-Koalition. Laut dem Gesundheitsministerium werden durch die Erhöhung jährlich zusätzliche 3,7 Milliarden Euro in die Pflegekassen gespült. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sprach von einer notwendigen Maßnahme, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung angesichts wachsender Herausforderungen zu sichern.

Während Arbeitnehmer bereits seit Januar 2025 die höheren Beiträge zahlen, verschiebt sich die Umsetzung bei Rentnerinnen und Rentnern technisch bedingt auf den 1. Juli. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) erklärt, dass Änderungen bei Rentenzahlungen mindestens drei Monate Vorlaufzeit benötigen. Für den Jahresbeginn kam der Beschluss zu spät.

Einmalige Rückrechnung: Abzüge für das erste Halbjahr

Konkret bedeutet die Neuerung, dass Rentnerinnen und Rentner ab Juli monatlich 0,2 Prozent mehr Pflegeversicherungsbeitrag zahlen. Für eine Brutto Rente von 1.554 Euro sind das etwa 3,11 Euro weniger im Monat. Zusätzlich wird der rückwirkende Beitrag für die Monate Januar bis Juni 2025 einmalig im Juli abgezogen.

Gundula Sennewald von der Deutschen Rentenversicherung Bund spricht von einer „rückwirkenden Umsetzung“. Bei einer Bruttorente von 1.500 Euro entspricht die einmalige Nachzahlung einem Abzugsbetrag von rund 18 Euro. Die Nettoauszahlung im Juli 2025 wird dadurch merklich beeinflusst – trotz der Rentenerhöhung.

Rentenanpassung und Sicherung des Rentenniveaus

Parallel zur Erhöhung der Pflegebeiträge bleibt das gesetzliche Rentenniveau zunächst stabil. Bis zum 1. Juli 2025 gilt weiterhin die Haltelinie bei 48 Prozent des durchschnittlichen Netto-Arbeitnehmereinkommens. Das bedeutet: Ein Standardrentner erhält weiterhin etwa 48 Prozent dieses Einkommens als Rente.

Für die SPD ist die Sicherung des Rentenniveaus ein zentrales Anliegen. Generalsekretär Matthias Miersch betonte gegenüber der Bild-Zeitung, dass die Garantie des Rentenniveaus bis 2031 eine der ersten Aufgaben der neuen schwarz-roten Bundesregierung sei. Bis zur Sommerpause solle ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden.

Die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), die als künftige Bundesarbeitsministerin gehandelt wird, könnte diesen Entwurf entscheidend vorantreiben. Die Rentengarantie, die sicherstellt, dass Renten nicht sinken dürfen, soll auch bei schwacher Lohnentwicklung weiterhin Bestand haben.

Fazit: Mehr Rente, aber nicht ohne Abzüge

Obwohl die Renten im Juli 2025 steigen, werden viele Rentner die Anpassung im Portemonnaie zunächst kaum spüren. Die Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge schmälert die Auszahlung merklich – insbesondere durch den einmaligen Rückgriff auf die ersten sechs Monate des Jahres. Dennoch bleibt die gesetzliche Rentengarantie bestehen, was langfristig finanzielle Sicherheit für die ältere Generation verspricht.

Tipp
Kostenlose Kreditkarte mit Bestpreisgarantie
TF Bank
TF Bank
Kreditkarte
Mit der TF Mastercard® Gold kann weltweit gebührenfrei bezahlt und Geld behoben werden. Die zusätzliche Reiseversicherung macht sie zur idealen Reisekreditkarte. Positive Bonität vorausgesetzt.

Finanz.de folgen!
Keine News mehr verpassen und Finanz.de auf Google News folgen:

Mehr Informationen: Rente

News in Finanzen
aktualisiert: 29.04.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
zum Autorenprofil von
Daniel Herndler
Disclaimer (Produktplatzierung & Werbung)
Viele oder alle der hier vorgestellten Produkte stammen von unseren Partnern, die uns entschädigen. Dies kann Einfluss darauf haben, über welche Produkte wir schreiben und wo und wie das Produkt auf einer Seite erscheint. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere Bewertungen. Unsere Meinung ist unsere eigene.