Risiko 'Berufsunfähigkeit' steigt: mit diesen Finanztipps sicher in die Zukunft
Das Risiko einer Berufsunfähigkeit wird auch in Deutschland immer größer. Mit über einem Drittel zählen Nervenerkrankungen mittlerweile zu den häufigsten Ursachen. Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung gehört daher mittlerweile fast zum Standart für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.
Eine Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, besonders bedingt durch steigende psychische Belastungen in der Arbeitswelt ist das Risiko eines langfristigen oder sogar dauerhaften Arbeitsausfalls in die Höhe geschossen - mehr als ein Drittel der Ursachen sind psychischer Natur. Ohne die richtige Absicherung können die finanziellen Folgen fatal ausfallen, weshalb der Schutz durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll sein kann und stets in Erwägung gezogen werden sollte.
Warum finanzielle Absicherung unerlässlich ist
So gesund man auch leben mag: Eine Erkrankung oder ein Unfall sind nie ausgeschlossen, es kann jeden treffen. In schwerwiegenden Fällen ist das Arbeiten auf langfristige oder vielleicht sogar dauerhafte Sicht nicht mehr möglich - das gewohnte Einkommen fällt weg und man sieht sich ganz schnell mit finanziellen Problemen konfrontiert. Deshalb ist es unerlässlich, dass man sich möglichst früh für den Fall der Fälle absichert.
Gesetzlicher Schutz: Erwerbsminderungsrente
Sollte der Ernstfall eintreten und man sieht sich mit einem unbestimmt langen Arbeitsausfall konfrontiert, so sind Betroffene meist automatisch abgesichert. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente greift, sobald Arbeitnehmer nachweislich nicht mehr als drei Stunden am Tag arbeiten können, unabhängig vom Beruf. Sollten mehr als drei, aber nicht mehr als sechs Stunden Arbeit am Tag zumutbar sein, so zahlt die Rentenversicherung im Regelfall eine Teilerwerbsminderungsrente.
Sollte also eine schwerwiegende Krankheit oder ein Unfall die berufliche Zukunft eines Arbeitnehmers auf dem gesamten Arbeitsmarkt erheblich einschränken, so unterstützt die Rentenversicherung finanziell - oftmals jedoch unter dem Grundsicherungsniveau. Und was tun, wenn die gesundheitlichen Beschwerden nicht anerkannt werden?
Privater Schutz: Berufsunfähigkeitsversicherung
Manche Erkrankungen, wie etwa Burnout oder Depressionen, werden im Rahmen einer Erwerbsminderungs Rente nicht anerkannt. Die Begründung ist, dass es sich bei den Ursachen oftmals um berufsspezifische Faktoren handeln soll – theoretisch sollte die Arbeitskraft mit einem Wechsel der Branche über kurz oder lang wieder hergestellt sein, die gesetzliche Absicherung greift hiermit also nicht.
In diesem Fall ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung der Retter in der Not, zahlt diese doch auch bei einem langfristigen Arbeitsausfall in nur einer bestimmten Branche. Der Versicherungsschutz greift, wenn man den bisherigen Beruf aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben kann, wobei dies mindestens sechs Monate und 50 % der Arbeitsleistung betrifft.
Da dieser Fall häufiger eintritt, als man denken mag, sollte man solch eine Absicherung also ernsthaft in Erwähnung ziehen. Es gibt bei der Wahl der richtigen Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch einiges zu beachten, um häufige Fehler zu umgehen.
- Gesundheitsfragebogen: Die Gesundheit ist ein heikles und hoch komplexes Thema. Beim Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollten die Angaben stets genau sein, im besten Fall holt man sich professionelle Hilfe an die Seite.
- Risikovoranfrage: Um vor dem Versicherungsabschluss abschätzen zu können, ob und wenn ja, wie man aufgrund von Vorerkrankungen und anderen Faktoren versichert werden kann, lohnt sich eine Risikovoranfrage. Diese wird anonym eingereicht, das Ergebnis kann dem Antragssteller somit nicht zugeordnet werden und später nicht für Probleme bei der eigentlichen Antragsstellung sorgen.
- Versicherungsbeitrag: Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann man selbst bestimmen, wie hoch der Beitrag und somit die Zahlungen im Ernstfall ausfallen. Oftmals wird dieser Beitrag zu niedrig angesetzt und kann am Ende nicht alle laufenden Kosten decken.
- Endalter: Die Versicherung endet automatisch mit Eintritt des Rentenalters. Doch viele Personen geben beim Abschluss der Versicherung ein Endalter vor dem Renteneintritt an - dies kann sich als fatal herausstellen, steigt das Risiko einer Berufsunfähigkeit doch oft auch mit steigendem Alter.
Finanztipps: So schützen Sie sich vor den Risiken
Um im Ernstfall geschützt zu sein, bieten sich als Arbeitnehmer eine Anzahl an Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung. Zudem sollte man so einiges beachten, wenn man sich einen allumfassenden Versicherungsschutz vor finanziellen Nöten aufbauen möchte.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Wenn die Erwerbsminderungsrente nicht greift oder auch einfach, um bei Ausfall der Arbeitskraft und damit einhergehend des monatlichen Gehalts trotzdem finanziell gut aufgestellt zu sein, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zu unterschätzen.
Im Ernstfall wird eine BU-Rente gezahlt, deren Höhe vom individuell festgelegten monatlichen Beitrag abhängt. Ein früher Abschluss der Versicherung ermöglicht bessere Konditionen, sodass finanzielle Sicherheit bis zum vereinbarten Vertragsende oder spätestens bis zum Renteneintritt gewährleistet ist.
Beim Abschluss ist darauf zu achten, dass die Vertragsbedingungen auch rückwirkend und bei einer verspäteten Meldung des Versicherungsfalls greifen. Zudem sollten bereits getätigte Zahlungen, die sich später als nicht gerechtfertigt herausstellen, nicht nachträglich von Seiten des Versicherers zurückgefordert werden können.
Private Altersvorsorge und Rücklagenbildung
Neben der Absicherung gegen Berufsunfähigkeit sollte man auch für das Alter vorsorgen. Eine betriebliche Altersvorsorge ist zusätzlich zu dem gesetzlich geregelten Versicherungsschutz sinnvoll - doch darüber hinaus ist auch eine private Vorsorge nicht zu unterschätzen, kann sie beim Fall einer Berufs- oder sogar Arbeitsunfähigkeit finanziell unterstützen.
Basisrentenverträge oder die sogenannte Riester-Rente sind nur zwei der Möglichkeiten. Man kann sich darüber hinaus von Früh auf über etwa Aktien, Fonds und Immobilien absichern und diese im Fall der Fälle als finanzielles Puffer nutzen. Wichtig ist nur, das hierbei bestehende Risiko richtig einzuschätzen und sich nicht zu überschätzen - sonst kann die Vorsorge einem schnell teuer zu stehen kommen.
Frühzeitige Beratung und regelmäßige Anpassung
Mit seiner finanziellen Absicherung kann man nie früh genug beginnen, kann ein unerwarteter Schicksalsschlag doch jeden in jedem Alter treffen. Bei einer frühzeitigen, individuell angepassten Finanzberatung wird sich zusammen mit einem Experten die gegebenen Möglichkeiten in Bezug auf das aktuelle Kapital sowie die Pläne für die Zukunft angesehen. So kann ein Versicherungspaket erstellt werden, welches sich perfekt den persönlichen Bedürfnissen anpasst.
Dabei wird auch berücksichtigt, ob es sich bei dem Antragssteller etwa um einen Berufseinsteiger handelt. Viele Versicherungen bieten für solch einen Fall sogenannte „Starter-Policen“ an, die bereits früh und mit nur niedrigem Gehalt eine finanzielle Absicherung ermöglicht. Und auch für Familien und Selbstständige gibt es spezielle Konstellationen aus Versicherungen, die den bestmöglichen Schutz für die jeweilige Lebenssituation gewährleistet.
Der Versicherungsschutz kann jederzeit erweitert oder abgeändert werden. Allgemein ist es wichtig, immer auf dem neusten Stand bei seinen Versicherungen zu bleiben und die Vertragsbedingungen und Neuerungen zu überprüfen. So kann der perfekte Schutz für jedermann bereitgestellt werden, ohne unnütz Geld aus dem Fenster zu werfen.
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