Steigende Energiekosten: 700 Euro extra aufs Konto sollen entlasten
Die Energie- und insbesondere die Heizkosten steigen erneut stark an. Als Entlastung wird daher ein bundesweiter Zuschuss von bis zu 700 Euro gefordert. Wer davon profiteren soll und welche Entlastungsmaßnahmen es noch gibt, findet man hier auf Finanz.de.
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Die steigenden Energiekosten stellen für viele Menschen eine finanzielle Belastung dar. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen, die aus Angst vor hohen Nachzahlungen ihre Heizungen nur eingeschränkt nutzen. Nun wird diskutiert, einen jährlichen Heizkostenzuschuss in Höhe von 700 Euro einzuführen, um Betroffenen finanziell unter die Arme zu greifen.
Heizkostenzuschuss soll finanziell entlasten
Angesichts der anhaltend hohen Strom- und Gaspreise verzichten immer mehr Menschen auf eine angemessene Beheizung ihrer Wohnungen. Besonders Rentner, Geringverdiener und Sozialleistungsempfänger sind von dieser Entwicklung betroffen. Die Linke fordert daher einen staatlichen Heizkostenzuschuss, um zu verhindern, dass Menschen im Winter frieren müssen.
„Es darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht sein, dass immer mehr Menschen aus Geldmangel in kalten Wohnungen sitzen und ihre Gesundheit riskieren“, heißt es aus der Partei. Sie verweist darauf, dass langfristig nicht nur soziale Ungerechtigkeit, sondern auch gesundheitliche Risiken und Schäden an Gebäuden drohen.
Nach dem Modell der Stadt München, das bereits in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich umgesetzt wurde, soll es folgende Zuschüsse geben: 700 Euro pro Jahr für Alleinlebende mit niedrigem Einkommen 300 Euro pro Person in Haushalten mit mehreren Bewohnern Die Förderung soll auf Antrag erfolgen und gezielt Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen entlasten.
Wer davon profitieren könnte
Nach den Vorschlägen der Linken soll sich der Zuschuss in einem ersten Schritt an Haushalte mit Erstwohnsitz in Berlin richten, da dort über 300.000 Menschen 2023 ihre Wohnungen nicht angemessen heizen konnten. Dies entspricht etwa 8,2 Prozent der Berliner Bevölkerung. Langfristig könnte eine bundesweite Regelung folgen, um auch in anderen Städten und Gemeinden finanzielle Unterstützung für Heizkosten bereitzustellen.
Weitere Maßnahmen als Unterstützung
Auch unabhängig von einem bundesweiten Heizkostenzuschuss bestehen bereits Unterstützungsangebote für Menschen, die mit den steigenden Energiepreisen zu kämpfen haben:
- Heizkostenübernahme durch Jobcenter und Sozialamt: Wer trotz regelmäßigen Einkommens Schwierigkeiten hat, seine Heizkosten zu bezahlen, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Einzelfallhilfe beim Sozialamt oder Jobcenter beantragen. Diese Unterstützung richtet sich insbesondere an Personen ohne direkten Anspruch auf Bürgergeld oder andere Sozialleistungen.
- Wohngeld mit Heizkostenzuschuss: Haushalte mit niedrigem Einkommen können einen Wohngeldzuschuss inklusive Heizkostenanteil beantragen.
- Energieberatungsangebote: Verbraucherzentralen und soziale Einrichtungen bieten kostenlose Energieberatungen an, um Möglichkeiten zur Einsparung von Energiekosten aufzuzeigen.
Angesichts der hohen Energiepreise und der zunehmenden Belastung für einkommensschwache Haushalte könnte ein jährlicher Heizkostenzuschuss von 700 Euro eine wichtige Entlastung sein. Während das Modell aktuell für Berlin diskutiert wird, könnte eine bundesweite Lösung langfristig mehr Menschen helfen. Wer bereits jetzt Unterstützung benötigt, kann sich an Jobcenter, Sozialämter oder Wohngeldstellen wenden, um finanzielle Hilfen zu beantragen.
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Positive Beispiele aus Österreich
Im Nachbarland Österreich gibt es in vielen Bundesländern bereits seit längerem die Möglichkeit, einen Heizkostenzuschuss zu erhalten. Die Voraussetzungen und Auszahlungsbeträge fallen hier je nach Region unterschiedlich aus. Bis zu 350 Euro sind derzeit möglich. Anspruch haben vorwiegend Haushalte mit geringem Einkommen.
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