Rentenerhöhung bringt höhere Steuerlast für viele Rentner ab Juli 2025
Die Rentenerhöhung ab Juli 2025 bringt rund 21 Millionen Menschen in Deutschland mehr Geld aufs Konto. Sie bedeutet für viele aber auch höhere Steuern, die die Erhöhung wieder auffressen werden. Alle Details und Berechnungen findet man hier auf Finanz.de.
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Wie Finanz.de berichtet hat, werden die Renten ab Juli 2025 abermals deutlich ansteigen. Zuletzt gab es ab Mitte 2024 um 4,57 Prozent mehr. Ab 01. Juli 2025 werden die Bezüge von 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland um weitere 3,5 Prozent ansteigen. Bei vielen wird diese Erhöhung jedoch durch steigende Steuern wieder aufgefressen werden.
Steigende Steuerlast durch Rentenerhöhung
Mit der Erhöhung der Rentenbezüge rechnet das Bundesfinanzministerium damit, dass Rentnerinnen und Rentner 2025 4,1 Milliarden Euro mehr Steuern zahlen müssen als im Vorjahr. Das berichtet der Spiegel. Insgesamt soll die Summe der Rentenbesteuerung von 58,6 auf 62,7 Milliarden Euro ansteigen.
Zum Vergleich: 2021 lag die Steuerbelastung für Rentner bei 51,4 Milliarden Euro, 2023 waren es bereits 55,7 Milliarden Euro. Nach aktuellen Schätzungen werden 73.000 Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2025 neu steuerpflichtig. Insgesamt könnten dann 6,578 Millionen Rentner mit steuerpflichtigen Renteneinkünften veranlagt werden. Diese Zahl umfasst jedoch nicht die Rentner, deren Einkommen durch den Grundfreibetrag unterhalb der Besteuerungsgrenze bleibt.
Erhöhung kommt ab Juli 2025
Die Rentenanpassung orientiert sich stark an der Lohnentwicklung. Im ersten Quartal 2024 stiegen die Nominallöhne um 6,4 Prozent, eine der höchsten Steigerungen seit 2008. Diese Erhöhung, die durch Inflationsausgleichsprämien und ausgehandelte Lohnsteigerungen unterstützt wurde, wirkt sich auch positiv auf die Rentenanpassung aus. Laut neuen Prognosen sollen die Renten im Jahr 2025 um 3,5 Prozent steigen – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung von 2,5 Prozent.
Die voraussichtliche Höhe nach der Rentenerhöhung kann mit dem Rentenrechner für 2025 auf Finanz.de in brutto und netto berechnet werden. Die neuen Entlastungen auf Basis der Steuerpläne für 2025 werden ebenfalls berücksichtigt.
Die prognostizierte Rentenerhöhung von 3,5 Prozent liegt über der aktuellen Inflationsrate. Rentner dürften also real von der Anpassung profitieren und tatsächlich mehr Geld zur Verfügung haben. Allerdings ist diese Erhöhung noch nicht endgültig. Das Bundeskabinett wird im Frühjahr 2025 auf Basis der dann aktuellen Konjunktur- und Lohndaten die genaue Rentenanpassung festlegen.
Rentenbesteuerung und zukünftige Änderungen
Ein zentraler Punkt der Rentenpolitik ist die schrittweise Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung. Dabei können Rentenbeiträge während des Erwerbslebens steuerlich voll abgesetzt werden, während die später ausgezahlte Rente in vollem Umfang versteuert wird.
Aktuell müssen Rentner, die seit 2012 in Rente gegangen sind, 64 Prozent ihrer Rente versteuern. Dieser Anteil steigt für jeden neuen Rentnerjahrgang kontinuierlich. Die vollständige Umstellung der Rentenbesteuerung wird sich jedoch über Jahrzehnte hinziehen. Bis dahin profitieren viele Rentner weiterhin von Freibeträgen und zahlen keine oder nur geringe Steuern.
Kritik und Forderungen nach Reformen
Das Rentensystem gerät zunehmend in die Kritik. Experten und Wirtschaftsverbände warnen vor den steigenden Kosten und fordern eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. Grund dafür ist die Umlagefinanzierung der Renten, bei der die aktuellen Renten durch die Beiträge der arbeitenden Bevölkerung finanziert werden.
Mit dem demografischen Wandel steigt jedoch die Zahl der Rentner, während die Zahl der Beitragszahler abnimmt. Reformversuche zur Stabilisierung des Rentensystems wurden nach dem Bruch der Ampelkoalition vorerst auf Eis gelegt.
Ausblick
Die Rentenerhöhung 2025 bringt für Millionen Menschen mehr Geld, aber auch höhere Steuerlasten mit sich. Gleichzeitig bleibt die Rentenpolitik ein zentrales Thema, das im Bundestagswahlkampf 2025 eine wichtige Rolle spielen dürfte. Wie sich das System langfristig entwickeln wird, hängt maßgeblich von den politischen Entscheidungen der kommenden Jahre ab.
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